Fundstellen 2013
23. - 25. Juli 2013 / Start in die neue Biwaksaison
Zusammen mit Sepp und Emanuel startete ich endlich in die neue Biwaksaison. Noch liegt ziemlich viel Schnee in unserem Stammgebiet, aber für ein paar Erkundungsausflüge hat es trotzdem gereicht.
So stiegen wir am Montag frohgelaunt zum Biwak hoch, mussten aber schon bald einmal durch den Schnee stapfen. Zum Glück war die Schneedecke gut tragend und erlaubte ein schnelles Vorwärtskommen.
Das Biwak hatte den langen Winter gut überstanden und war sehr schnell wieder betriebsbereit. Natürlich wurde als Erstes das Gasrechaud in Betrieb genommen, schliesslich schmeckt ein Kaffi hier oben weit besser als im Tal unten.
Einem währschaften Kaffi mit Schnaps folgte schon bald ein Abstecher zum nahen Gletscher, wo soeben das Nashorn und ein Fisch aus dem Eis auftauten (siehe Bild)...
Bereits war auch schon die erste Kluft des Jahres 2013 aus dem Eis erschienen. Ob sie überhaupt etwas beinhaltet? Wir werden es erfahren, noch hält aber das Eis dieses Geheimnis bedeckt...
Sehr unterschiedliche Dimensionen! 6 mm grosse Quarzspitze und im Hintergrund eine wohl bis 6000 Meter über Meer reichende Wolke.
Am frühen Nachmittag besetzten wir unseren Stammplatz an der Sonne und liessen die Socken, Schuhe und Zehen ausgiebig trocknen.
Natürlich durfte der obligate Schnupf nicht fehlen. So muss es doch sein...
Die abendlichen Gewitterzellen sorgten für einmalige Szenerien und Lichtspiele. Es macht schon gewaligen Eindruck, wenn man dieses Zusammenspiel der Kräfte beobachten kann. Das ist wirklich Natur pur!
Am Morgen war der Spuk vorbei und schon bald schien die Sonne in unsere genau gegen Osten ausgerichtete, steinerne Behausung.
Der zweite Tag brachte uns eine kleine Kluft in völlig atypischem Gestein. Der fast hellblaue, marmorartige Fels war stark geschiefert und völlig anders zu bearbeiten, als die klassischen Klüfte im Zentralen Aaregranit.
Die wenigen Spitzen, die wir ergattern konnten, wiesen einen schönen Glanz auf und hatten einen prächtigen Braunton.
Wenn man abends im Biwak die Funde - und sind sie noch so bescheiden - noch einmal betrachten kann, ist dies der krönende Abschluss eines gelungenen Strahlgangs.
Besten Dank an Sepp und Emanuel. Es waren drei herrliche Tage mit Euch.
August 2013 / 1. Strahlerwoche
Endlich ist der August und damit die lang ersehnte Strahlersaison da! Obwohl deutlich mehr Schnee liegt als die letzten Jahren, konnten wir ein paar interessante Srahlertouren absolvieren
An sechs aufeinanderfolgenden Tagen besuchten wir drei verschiedene Fundregionen. In der untenstehenden Galerie sind ein paar Impressionen von dieser ersten, anstrengenden Strahlerwoche aufgeschaltet...
2. Strahlerwoche im August 2013
Bedingt durch das strahlende Wetter, konnte wir erneut ins Biwak hochsteigen und unsere zweite Ferienwoche ganz der Suche nach Kristallen widmen.
Dank der neuen Stelle, die Manu bereits anfangs August entdeckt hatte, war auch genügend Arbeit vorhanden. Allerdings erforderte diese Stelle spezielles Werkzeug, da der Zugang zur Kluft sehr eng war.
Glücklicherweise war die Kluft reif und die Kristalle damit losgelöst. Das Fundmaterial war aber teilweise stark beschädigt und bestand durchwegs nur aus Einzelspitzen.
3. Strahlerwoche im August 2013
Die dritte Woche begann wettermässig eher durchzogen, trotzdem stieg ich am Dienstag allein zum Biwak hoch und verbrachte einen stimmungsvollen Abend in unserer Residenz.
Der neue Morgen sah etwas freundlicher aus und auch die Wetterprognosen stimmten mich zuversichtlich. Zudem kam nun auch Manu ins Biwak hoch und sorgte mit seiner guten Laune für manchen gemeinsamen Lacher und etliche Runden Schnupf: Priiis!!
Der zurückweichende Gletscher hatte in der Zwischenzeit eine neue Kluft hervorgebracht, die allerdings voll Schlamm und Wasser war.
Da half nur die bewährte Ansaugtechnik mittels Gartenschlauch. Um die Kapazität zu erhöhen, benutzten wir gleich zwei davon. Allerdings war nach erfolgreichem Entleeren die Kluft rasch wieder durch nachsickerndes Schmelzwasser gefüllt: eine wahre Sysiphusarbeit!
Da darf am Abend die Kalorienzufuhr nicht vernachlässigt werden. Dank Manu, dem talentierten Koch, waren wir aber stets gut verpflegt.
Mittlerweilen war auch Kurt zu uns gestossen. Er suchte das weitläufige Gebiet auf der Rhone- oder Dammagletscherseite ab und vollbrachte jeweils gewaltige Tagesmärsche. Kein Wunder legte er sich am Abend gerne zur Ruhe und liess sich anderntags von der Sonne wecken.
Just an dem Tag, als wir die grösste Stufe bergen konnten, stiess der Strahleraufseher zu uns und begutachtete unsere Stelle. Nach einem einvernehmlichen Gespräch gaben wir diese Stufe zuhanden der Korporation Ursern ab. Damit kamen wir der gemäss Strahlerverordnung festgeschriebenen Verpflichtung nach, bei einem grösseren Fund einen 10-prozentigen Obulus zu leisten.
4. Strahlerwoche September
Meine vierte Ferienwoche fiel sprichwörtlich ins Wasser, oder noch schlimmer in den Neuschnee. Eine mehrtägige Schlechtwetterphase brachte die weisse Pracht bis 1400 Meter hinunter und legte eine diche Schicht über unser Fundgebiet.
5. Strahlerwoche September 2013
Endlich herrschte wieder Hochdruckwetter und der gefallene Schnee zog sich langsam zurück.
Sepp war bereits am Montagmorgen ins Biwak hochgestiegen und räumte den Schnee weg.
Dank der angenehmen Temperaturen genossen wir den Aufenthalt hier oben und freuten uns auf die kommenden Tage.
Im Fundgebiet herrschte aber immer noch Winter und alles war unter einer hartgefrorenen Schneedecke konserviert.
Man spürt an den länger werdenden Schatten, dass Herbst und Winter im Anzug sind. Brutal wie kurz eigentlich die Strahlersaison im Hochgebirge ist.
Zum Glück hatten wir noch eine Stelle zum Bearbeiten. Der viele Schnee und das Dreckloch machten die Sache aber eher zu einer ungemütlichen Aktion. Da nimmt man gerne jeden Sonnenstrahl, der auf den Rücken scheint.
Nun kommt auch wieder die Zeit für gemütliche Fondueabende unter Freunden...
...oder einen besinnlichen Abend im Schein eines Lagerfeuers.
Die Strahlersaison 2013 neigt sich dem Ende zu. Es waren Tage mit grossartigen Erlebnissen, Stunden mit fantastischen Freunden, Momente voller Emotionen. Ich bin glücklich, dass wir alle gesund und zufrieden heimkehren durften und diese unvergessliche Zeit am Berg verbringen durften. Danke, wer immer auch dafür zuständig ist!