Rynächtpfeiler
Klettergarten Rynächtpfeiler
An diesem Abend mit eher zweifelhaften Wetterprognosen war der nahgelegene Klettergarten Rynächtpfeiler genau das richtige Ziel. So traf ich mit mich Stine beim Parkplatz in der Rynächt und flugs waren wir in wenigen Minuten am Einstieg oben. Eine andere Seilschaft hatte sich schon breit gemacht und stieg soeben in eine der lohnenden Linien ein. Wir wählten ebenfalls den rechten Sektor und begannen mit einer leicht überhängenden Route, die schon rasch für gute Durchblutung der Unterarme sorgte.
Beim Start der zweiten Route glaubte ich meinen Augen nicht mehr zu trauen. Da hatte doch tatsächlich jemand mit rosafarbener Kreide alle, wirklich alle Griffe in einer banalen und extrem griffigen 6a-Route markiert. Selbst die grössten Henkel, die man vom Boden aus schon bestens erkennt, waren mit teils 10 cm langen, rosa Kreidestrichen "getickt". Im leicht überhängenden Fels wird diese Kreide nicht vom Regen abgewaschen. Liebe Plastikkletterer: Bleibt doch einfach in der Halle an den farbigen Kunstgriffen, wenn ihr die natürlichen Griffe im Fels nicht findet. Ein unauffälliger "Magnesiatick" bei einem versteckten Griff ist sicher kein Problem, aber die ganze Wand mit rosafarbener Kreide zu verunstalten, ist völlig daneben und eine absolute Frechheit! Wir hatten im Anschluss an unsere Begehung so gut als möglich die Markierungen weggebürstet, aber das Zeug haftete sehr hartnäckig am Fels.
Immer noch leicht mit Ärger beladen, stiegen wir in die langen und leicht drückenden Routen des zentralen Wandteils ein. Hier verschwand dieser Ärger blitzartig und wich einer grossen Freude über die schönen Kletterbewegungen. Die neuste Route von Ruedi Bunschi war ebenfalls teilweise "getickt", diesmal aber etwas unauffälliger und nur mit Magnesiapunkten.
Nach weiteren langen Routen nahmen wir es etwas gemütlicher und plauderten am Wandfuss noch über Gott und die Welt. Es hat Spass gemacht, auch wenn ich eine gewisse Müdigkeit nicht restlos verbergen konnte. Ein bisschen Erholung dürfte wohl nicht schaden... Besten Dank Stine für den lässigen Kletterabend.