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Plombergstein

Plombergstein
"Irma la Douce" 4b, 2 SL
"Amigos", 5c, 7 SL
"Dschungelbuch" 6a, 5 SL
"Juniperus" 5b, 5 SL
"Flipperl mit rechter Variante" 6c+, 5 SL
An Ostern durfte ich wieder einmal meinen lieben Strahlerfreund Chris und seine Familie im Salzkammergut besuchen.

Die herrliche Landschaft mit ihren zahlreichen Seen, die grosszügige Gastfreundschaft von Sonja, Chris, Andi und Thomas und natürlich das geniale Zipfer-Bier liessen diese vier Tage zu einem echten Erlebnis werden. Leider wollte das Wetter nicht so recht und sorgte immer wieder für Regenschauer und Nebelschwaden.

Wir liessen uns aber nicht beirren und nutzten die trockenen Zeitfenster zum Klettern am nahe gelegenen Plombergstein.

Chris wusste von einer neu eröffneten Route auf der Westseite, die mit ihrem Schwierigkeitsgrad im Bereich 5a bis 5c auch sehr gut für seinen Sohn Andi geeignet war. Schon bald standen wir am Einstieg der neuen Route, die über die ersten beiden Seillängen der "Irma la Douce" erreicht wird.

Das feuchte Terrain und die zahlreich vorhandenen Grasbüschel verlangten ein sorgfältiges Klettern. Die neue Route "Amigos" war sorgfältig geputzt worden (eine Sisiphusarbeit) und schien uns, besonders in der ersten Seillänge, überschwenglich ausgerüstet. Leider war die erste Seillänge zugleich auch die lohnendste, der Rest war immer wieder von Vegetation durchsetzt und mit grasigen Quergängen gespickt. Trotz dieser Minuspunkte erfreut sich die Route gemäss Wandbuch einer gewissen Beliebtheit.

Im Urnerland würde ein solch "botanischer" Kletterweg wohl keine Wiederholer finden und der Erstbegeher dürfte sich nie mehr am Stammtisch zeigen. Spass beiseite und Hut ab vor der immensen Arbeit der Einrichter! Wenn das Felspotenzial beschränkt ist und man trotzdem eine neue Route eröffnen möchte, kommt man am Plombergstein wohl nicht ums Pickeln und Jäten herum.

Etwas lohnender, obwohl auch stark mit Vegetation, durchsetzt, präsentiert sich die Route "Dschungelbuch". Wie der Name vermuten lässt, windet sich die Linie elegant durch den Wald und folgt immer wieder schönen Felsrippen und wasserzerfressenen Platten.

Bereits am Einstieg kann das "Ticket" zur Route gelöst werden, sind doch die ersten fünf Meter zugleich die Schüsselstelle der ganzen Route. Wer da ohne Probleme hochkommt, kann getrost dem rest der Route entgegen blicken.

Ein absoluter Klassiker am Plombergstein ist "Juniperus", die dementsprechend auch stark frequentiert ist. Wir nutzten die Abendstunden und waren daher allein in der Route. Da Chris und Thomas sehr rasch unterwegs waren, konnten wir zusätzlich noch die Route "Flipperl" anhängen.

Auf Wunsch von Thomas kletterten wir die rechte Variante, eine glatte, grifflose Platte (6c+), die mit Hilfe einer Wasserrille überwunden wird. Schon bald erreichten wir zum 2. Mal an diesem Abend den Gipfel des Plombergstein und konnten anschliessend zum Pizzaessen und zum wohlverdienten Zipfer-Bier fahren.
Herzlichen Dank an Chris, Sonja, Andi und Thomas. Es war wunderschön bei euch!