Impressum Sitemap

Horefellifluh

Horefellifluh
"Indian Summer" 6b, 5 SL
"Voie des Invalides" 6c+, 6 SL
Diesen warmen und fast wolkenlosen Sonntag musste man einfach im Fels verbringen. So zogen wir zu viert ins Voralptal und erfreuten uns an dem herrlichen Bergfrühling.

Nach etwas mehr als einer Stunde Zustieg standen wir gerade rechtzeitig am Wandfuss. Die goldene Sonne bestrich just in diesem Moment auch die letzten Meter der Wand und verlieh ihr damit einen warmen, verlockenden Farbton.

Während Karin und ich die erste Seilschaft bildeten, spannten mein Bruder Kurt und Richi zusammen und folgten uns auf Schritt und Tritt. Obwohl ich die "Indian Summer" schon mehrmals geklettert bin, gefällt mir der Fels und der ganze Ort generell immer noch sehr gut.

Die Tour kann schon früh im Jahr gemacht werden und erhält auch spät im November noch genügend Sonne, wie wir bei der Erstbegehung Mitte November 2009 dankbar feststellen durften.

Inzwischen sind mit "Dri Wäbstübler" (7a) und "Voie des Invalides" (6c+) zwei weitere Route dazu gekommen. So können auch ambitionierte Kletterer den ganzen Tag an der Horefellifluh nutzen und dabei mehrere anspruchsvolle Seillängen abspulen.

Besonders die ersten drei Längen der "Voie des Invalides" sind knackig und verlangen auch etwas Mut vom Vorsteiger, da einige schwere Stelle obligatorisch zwischen den Haken zu klettern sind. Ruedi hat hier bei der Erstbegehung ganze Arbeit geleistet....

Mit Hochgenuss durchstiegen wir die fünf Seillängen der "Indian Summer" und seilten wieder über die Route ab. Da bereits zwei weitere Seillschaften eingestiegen waren, benutzen wir die zwei letzten Stände der "Voie des Invalides" für unsere Abseilfahrt. Diese liegen ideal in der Fallinie und ermöglichen so eine effiziente Rückkehr.

Nach kurzer Stärkung ging es bereits wieder ans Werk. Zu dritt stiegen wir wieder die wenigen Meter zum Einstieg der "Voie des Invalides" hoch. Karin aber strich die Segel und richtete sich am Wandfuss gemütlich ein. Angesichts der wärmenden Sonne gar keine schlechte Idee!

Gleich zu Beginn fordert die Route! Mit einem ersten, schweren Boulderzug gewinnt man ein schwaches Band, welches nach rechts leitet. Hier muss nun obligatorisch ein weiterer Boulderzug gemeistert werden, bevor man ein bequemes Band erreicht, wo auch der erste Stand angesiedelt ist.

Die zweite Länge beginnt mit einem feinen Aufsteher, dem ein kleiner Runout folgt.

Nun quert man an mickrigen Untergriffen nach rechts, wo ein etwas versteckter Seitengriff die Rettung bildet.

Zwei knackige Boulderstellen und eine griffige Piaz-Schuppe, wo ein bis zwei Friends sehr gut platziert werden können, runden diese vielseitige Länge ab.

In dieser Länge muss man zudem auf eine ideale Seilführung achten. Am besten hängt man den Haken am Ende der kniffligen Rechtsquerung wieder aus, wenn der obere Haken geklinkt ist.

Die dritte Seillänge bietet geniale Leisten und Kantenkletterei. Sie geht wunderbar auf und bietet zum Schluss noch einen kleingriffigen Quergang, der aber gut angeschaut werden muss, will man hier nicht zum verlockenden Silberling greifen.

Die restlichen drei Seillängen sind dann eher gemütlicher und lassen sich mit ein paar Friends auch gut zusätzlich absichern. Abseilen geht am einfachsten übder die "Indian Summer" und die untersten zwei Längen der "Voie des Invalides" (4x 50m).
Vielen Dank an Karin, Richi und Kurt für den ausgefüllten und ereignisreichen Tag im Voralptal. Hoffen wir, dass es noch viele solche Klettererlebnisse geben wird.

Die beiden Routen in der Übersicht.
Links die "Indian Summer" 6b, rechts die "Voie des Invalides" 6c+.