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Sandbalmfluh

Die Sandbalmfluh im Göschenertal ist ein klassisches Granitklettergebiet. Die erstaunlich gut strukturierten Platten bieten schöne Kletterei. Die rasche Zugänglichkeit, die komplett sanierte, rostfreie Absicherung und die sonnige Lage sind weitere Punkte, die für dieses Gebiet sprechen.

Die ersten Routen wurden zu Beginn der 1980-Jahre eingerichtet. Dabei wurden alle Bohrhaken in mühseliger Handarbeit gesetzt. Das erklärt auch die damaligen, weiten Hakenabstände. Die Route "Bijou" avancierte dann sehr rasch zum Klassiker, forderte aber mit der ursprünglichen Ausrüstung eine gute Moral vom Vorsteiger.

Ein weitere Klassiker ist die "Cristallo", die aber erst gegen den Sommer hin trocken wird. Solange Schnee auf dem Gandschijen liegt, läuft stets ein Rinnsal über die Route. Eher ungewöhnliche Kletterei bietet "Moskito", sind doch zwei Seillängen in einer Bilderbuchverschneidung zu meistern. Der Rest ist dann wieder wie gewohnt plattig.

Mein Bruder und ich konnten an der Sandbalmfluh ebenfalls ein paar Spuren hinterlassen: "Lichtmeer", "Verlorenes Paradies" und die "Sandkante" bieten schöne Kletterstellen und sind mit soliden Bohrhaken gut abgesichert.

An diesem Bilderbuch-Samstag waren wir zu fünft unterwegs. Während Wasi, Iwan und Richi sogleich in die "Lichtmeer" einstiegen, wählten Dani und ich die "Moskito" als Startoption.

Nach zwei Stunden standen Dani und ich wieder am Wandfuss und stiegen nun ebenfalls in die "Lichtmeer" ein. Die zahlreichen Noppen und Dellen ermöglichen auf dieser Linie recht steile Plattenkletterei. Das Schmelzwasser der Jahrtausende hatte hier wirklich ein ideales Spielgelände für uns Kletterer gestaltet!

Zum Glück ist die benachbarte Route, die wir damals sehr philosophisch als "Verlorenes Paradies" tauften, ebenfalls vom Wasser bearbeitet worden. Die Kletterei ist fordernd und verlangt ein sehr gutes Trittgefühl.

Dank einsetzender Thermik und ein paar aufziehenden Wolken herrschten am Nachmittag dann glücklicherweise sehr angenehme Konditionen. So stiegen Wasi und ich voller Optimismus in die sechs Seillängen vom "Verlorenen Paradies" ein, kamen aber nur bis zum vierten Stand.

Dann öffnete Petrus ganz kurz die Wetterschleusen und zwang uns zu einem nassen Rückzug. Schade, aber immerhin hatten wir die vier schwersten Seillängen bereits geklettert. Zu Beginn der fünften Länge fehlt aktuell eine Bohrhakenlasche. Ich werde diese so rasch als möglich ersetzen. Vielen Dank an das ganze Team für den genussvollen Klettertag. So macht es Spass!