Arcegno
Arcegno, 5c - 7b
Oberhalb von Locarno befindet sich das Klettergebiet Arcegno. Im dichten Kastanienwald liegen weit verstreut unzählige kleine Felsen mit rauhem Gneis. Die gut eingerichteten Routen bieten steile, fordernde Kletterzüge und schauen oft eiinfacher aus, als sie in Wirklichkeit sind.
Auf der Anfahrt ins Tessin regnete es bis Bellinzona hinunter, im Locarnese war aber ein Stück blauer Himel zu erkennen. So standen wir nach einem ausgiebigen Capuccino-Halt schon bald einmal unter dem Sektor "Fiama".
Die ersten Meter vom Einstieg weg waren noch feucht, weiter oben aber hatte die Sonne bereits den Fels abgetrocknet. Also nichts wie los! Bei den meisten Linien ist Fingerkraft gefordert, ab und zu kann man auch so richtig seine Piaztechnik testen.
Sehr schön ist "Sogni di primavera" 6c, die im Mittelteil die Unterarme so richtig anschwellen lässt. Eine feine Klettertechnik verlangt "Zio Tonaz" 6b, die am Schluss mit einem kniffligen Quergang aufwartet. Extreme Fingerkraft ist dagegen in "Siama noi i figli dei fiori" 7b von Nöten. Die überhängende Kante im Mittelteil verlangt dabei vollen Einsatz.
Sehr schöne und abwechslungsreiche Kletterei bieten auch "Ti ghè da naa" 6b, "Serena" 6a+ und Föö di pezz" 6a+. Generell empfanden wir die Bewertung eher auf der harten Seite, die im Vergleich mit anderen Tessiner Klettergärten wie Caslano, Ladrescio oder Malvaglia.
Aber das ist ja eigentlich auch egal, schliesslich soll es Spass machen und nicht zum Zahlenspiel werden. Und Spass hat es gemacht: vielen Dank an Angi, Denise, Ruedi, Dani, Richi und natürlich auch an den kleinen "Felsenzwerg" Colin für den lässigen Tag in den Wäldern von Arcegno.