Höch Pfaffen "Südpfeiler"
Höch Pfaffen "Südpfeiler", 5c+, 7 SL
Die steile Südwand des Höch Pfaffen hat mich immer schon angelockt. Man erkennt zwar, dass sie von Grasbändern durchzogen ist, trotzdem ist die wuchtige Wand faszinierend und auf jeden Fall mal einen Besuch wert. Im neuen SAC-Führer von Toni Fullin wird der Südpfeiler als saniert bezeichnet. Dieser Umstand und das herrliche, spätherbstliche Wetter waren Grund genug, an diesem Samstag gegen den Höch Pfaffen aufzusteigen.
Über steile Grashänge und zuletzt etwas mühsamen Schutt standen wir schon bald am gut zu findenden Einstieg. Tatsächlich erblickten wir auch schon die ersten funkelnagelneuen Bohrhakenlaschen. Schon bald gings los....
Die erste Sellänge ist gleich die schwerste, kann aber mit Spreizen gut gelöst werden. Die nun folgenden drei Längen sind immer wieder grasdurchsetzt, aber gar nicht übel zu klettern. Nun steht man unter der steilen Schlusswand, die in raffinierter Linienführung bezwungen wird. Länge 5 und 6 haben wir dabei zusammen gehängt. Sie sind zugleich die lohnendsten Klettermeter der ganzen Route.
Zur Schlusslänge sei noch folgendes Detail erwähnt: der einfachste Weg führt durch das kleine Tunnel links!! Die Abseilerei ging zügig voran, wobei ein Stand mit Klebehaken ausserhalb (von unten gesehen links) der Route liegt.
Der Südpfeiler wurde 1970 von den Atlmeistern Hans Kempf und Hans Sonderegger erstbegangen. Wahrscheinlich kletterten die beiden noch in steifen Bergschuhen. Chapeau für diese Leistung! Im Jahr 2007 sanierten mit Toni Fullin und Hansueli Rhyner zwei weitere Altmeister die Route. Besten Dank für Eure Arbeit und den Fleiss!
Wer die Einsamkeit und ein wenig alpines Ambiente sucht, wird mit dem Südpfeiler ein lohnendes Ziel finden. Der Zustieg erfolgt ab dem Parkplatz "Ob den Hegen" P. 1518 via Heger Butzli und dauert knapp eine Stunde.