Polizeiposten Sarnen
Polizeiposten Sarnen
Nicht wegen einem Verkehrsdelikt oder räuberischen Machenschaften, sondern wegen den benachbarten Kletterfelsen landeten Karin und ich beim Polizeiposten Sarnen. Eigentlich logieren die "uniformierten Freunde und Helfer" mehrere hundert Meter entfernt von diesem Kletterspot, aber irgendwie hat sich dieser Name halt eingebürgert.
Geplant war ja zuerst eine MSL-Tour an diesem Abend, da sich Karin's jüngster Sohn aber wenige Stunden davor das Handgelenk gebrochen hatte, mussten wir aus Zeitgründen umdisponieren und besuchten daher den rasch zugänglichen Klettergarten.
Durch die unmittelbare Lage an der Autostrasse Luzern - Brünig ist der ruheliebende Kletterer hier sicher am falschen Ort. Die hochstämmigen Buchen dämpfen zwar etwas den Strassenlärm und spenden auch Schatten, trotzdem ist der Geräuschpegel sehr hoch.
Der Fels ist entgegen unseren ersten Zweifeln sehr interessant zum Klettern und die Absichering ist ebenfalls zeitgemäss.
Im neuen SAC-Kletterführer "Zentralschweizer Voralpen Südwest" sind die Routen gelistet, wobei aber die eine oder andere neue Linie fehlt und auch die Bewertung zum Teil fehlerhaft ist - mit krassen Ausreissern nach oben wie nach unten.
Der Boden am Wandfuss ist schön eben und dadurch kinderfreundlich, allerdings sind die Mücken bereits aktiv und suchen ihre erste Blutmahlzeit. Die meisten Routen sind am Einstieg angeschrieben und daher problemlos zu finden. Die Umlenker sind mehrheitlich tadellos und erlauben auch ein ausgiebiges Toprope-Klettern. Insgesamt also ein recht ansprechendes Gebiet, das technische und kraftvolle Leistenkletterei verlangt und mit mehr als 60 Routen von 5a bis 8b ein sehr breites Spektrum bereit hält.
Herzlichen Dank an Karin. Trotz dem "Handbruch-Schreck" am Nachmittag hat es noch für einen ergiebigen und genussvollen Kletterabend gereicht!