Placche di Paleria
Placche di paleria
"Ad un Angelo..." 6c+, 5 SL
"Max Frisch" 6c, 6 SL
"Luzia-Corinna" 6b+, 4 SL
"Trango" 6c+, 5 SL
"Royal's Waiting" 6c, 5 SL
Immer wieder Valle Onsernone! Das stille Tal weit hinter Locarno ist ein Juwel für Kletterer. Die "Parete ai Monti" mit der Route "Dimitri", die "Parete Sud" mit den steilen Reibungsklettereien "DMMP" und "Lady of dreams" und der Klettergarten Russo sind inzwischen Klassiker geworden.
Etwas gemässigter und auch rascher zugänglich als die Parete Sud sind die Platten von Paleria. Hier findet man inzwischen 14 Mehrseillängen-Routen, die vorallem die Liebhaber feiner Reibungskletterei ansprechen. Da im Norden Schneefall angesagt war, fuhren wir noch vor dem Stau durch den Gotthard und staunten in Airolo, als es dort ebenfalls schneite. Weiter unten sah die Sache schon besser aus, obwohl die Sonne nie richtig durchkam.
Voller Elan kletterten Dani und ich als Eingehtour "Ad un Angelo..." (6c+), die zum Schluss einen ruppigen Steilaufschwung bereithält. Wer dort zu den Haken greift, kann die Tour auf ein obligatorisches 5c+ reduzieren.
Gleich daneben wartet "Max Frisch" (6c), dem berühmten Schweizer Schriftsteller gewidmet, der einige Jahre in Berzona, am Fuss der Platten lebte. Hier folgt ebenfalls am Schluss die schwerste Stelle, eine wirklich satte, glatte Reibungsplatte.
Nach kurzer Pause stiegen wir in die Route Nr. 10 gemäss Führer von Glauco Cugini ein. Dort ist sie mit "Senza Nome" (6b+) aufgeführt und wurde 1998 von "Visitors" erstbegangen. Da diese auswärtigen Besucher, die 1998 hier wirkten, mein Bruder Kurt, unser Freund Hans Zgraggen und ich selber war, erlaube ich mir nun nachträglich, mit "Luzia-Corinna" unserer damaligen Erstbegehung einen neuen Namen zu geben. Wir widmen sie den freundlichen zwei Mädels, die neben uns kletterten.
Gleich nebenan findet man mit "Trango" (6c+) eine weitere schöne Linie, die in der zweite Länge mit einer fiesen Stelle startet. Ein, zwei mittlere Friends leisten in den ersten beiden Längen gute Dienste. Gegen oben wird sie dann deutlich leichter.
Zum Schluss war mit "Royal's waiting" (6c) die Königsetappe dran. Nach einer ganz und gar nicht trivialen Startlänge, folgt das steile Filetstück. Feine Leisten, knackige Verschneidungen, dünne Risse und zum Schluss ein Überhang: ein wahres Feuerwerk an genialen Kletterzügen. Eine der besten Längen, die ich je im Tessin geklettert bin. Gegen oben hin ist die Route leider etwas unhomogen, verlangt aber in der vierten Länge noch einmal Einsatz. Die vermeintliche 6a+-Stelle könnte andernorts durchaus als 6c daher kommen
Herzliche Dank und Gratulation an Dani. Er war das erstemal im Gebiet und daher den ganzen Tag und während allen 25 Seillängen im Onsight-Modus unterwegs. Grüsse auch an die vier jungen Urner (oder Wahlurner), die mit uns das Gebiet teilten.