Monte Garzo "La Serenissima"
Monte Garzo "La Serenissima" 6c, 13 SL
Nachdem ich mittlerweilen alle Routen am Monte Garzo ein- oder sogar mehrmals geklettert bin, erlaube ich mir, die "La Serenissima" als lohnendste Route in diesem Sektor zu betiteln.
Sie bietet auf 13 Seillängen sehr viel Abwechslung und eine Fülle an schönen Kletterzügen. Besonders die steile Headwall mit der Ausstiegsvariante über "Lucertola" begeistert wohl jeden Wiederholer. Neben eleganten Piazstellen und feiner Leistenkletterei ist ab und zu auch ein Faust- oder Fingerklemmer gefordert. Die Absicherung ist sehr gut; kürzlich wurden scheinbar sogar die Standplätze mit perfektem "Raumer"-Material saniert.
Gemeinsam mit Sabine und Richi entfloh ich - trotz Staugefahr bei der Rückreise - dem permanenten Nebel im Urnerland. Gestärkt mit Capuccini Bellinzonese standen wir schon bald am Einstieg. Unser eigentliches Ziel war zwar der Scaladri bei Avegno. Dort waren aber fast 50 Prozent der Felsen nass. Dafür sah es beim Monte Garzo etwas besser aus, wenn auch die ersten geneigten Seillängen da und dort ein paar eierige Schritte auf den schwarzen Wasserstreifen verlangten.
Weiter oben, nach der einzigen botanischen Länge, herrschten dann perfekt Konditionen mit zwar kühlen, aber sehr angenehmen Temperaturen. Lieber einen Pullover mehr übergezogen, als in der Bruthitze schmachten.
Die abstehende Felsschuppe zu Beginn der Piazstelle ist zwar mit einem Seil zurückgebunden, sollte aber trotzdem mit Feingefühl belastet werden. Irgendwann wird sich dieses Teil wohl in Richtung Talgrund verabschieden...
Abseilen empfiehlt sich entweder über die Route selber oder über die benachbarte Lucertola. Vielen Dank an Sabine und Richi. Es hat sehr viel Spass gemacht mit Euch zwei. Auf eine baldige Wiederholung!