5. März 2023
Hideout, 6a-7a
An diesem perfekten Tag gönnen wir uns ein lustvolles Fremdgehen. Wir verlassen Leonidio und fahren auf kurvenreicher Strecke nach Kyparissi. Im Hotel erhielten wir zwei Tage zuvor einen Geheimtipp über ein neu erschlossenens Gebiet.
Der Fels liege direkt über dem Meer und biete fantastische Sinterlinien in gemässigten Schwierigkeitsbereichen. Diesen neuen Sektor wollten wir nun mal genauer unter die Lupe nehmen.
Der Zustieg zum Wandfuss ist ein klettersteigähnlicher Abstieg an Eisenbügeln und Fixseilen. Bei Nässe wird dieser Weg ziemlich schmierig sein. Auch am Wandfuss herrschen keine Spielplatzverhältnisse. Für Kinder und Hunde ist dieser Sektor daher ungeeignet. Wer auf einem T3-Wanderweg Blut schwitzt, sollte dieses Gebiet ebenfalls meiden. Die Wand ist sehr eindrücklich und liegt rund 50 Höhenmeter über dem azurblauen Wasser.
Es existieren zwei Teilsektoren, wobei der rechte Abschnitt bedeutender und wohl auch lohnender ist. Verblüfft stellten wir fest, dass fast alle Linien deutlicher schwerer aussehen, als sie in Tat und Wahrheit sind. Die steilen Sinterlinien sind oft im Bereich 6a-6b angesiedelt und unverschämt griffig. Die wohl schönste Route des Gebiets, eine perfekte 28m-Linie mit dem klingenden Namen "Tufa Dreams", ist sogar für eine milde 6a zu haben. Beat und ich geben Vollgas und ziehen uns die Linien wie Süchtige rein. Irgendwann medet sich aber der Körper und setzt dem Wahn ein Ende. Noch auf der Heimfahrt nach Leonidio schwärmen wir von den tollen Kletterzügen.