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Läged Windgällen "Novämbersunnä

Läged Windgällen Westgipfel "Novämbersunnä" 6b, 8 SL
Es ist zum Glück noch nicht November, sondern immer noch Juli und dementsprechend am Abend auch noch sehr lange hell.

So konnten wir diese für uns komplett unbekannte Route nach der normalen Arbeitstätigkeit klettern und kamen zudem noch in den Genuss einiger Sonnenstrahlen.

Da wir in Attinghausen erst um 17 Uhr losfahren konnten, durften wir keine Zeit verlieren. Dank der Strasse zum Mettener Butzli mussten wir nur noch knapp 20 Minuten zum Einstieg hochhetzten - bei 23°C und Sonnenschein trotzdem eine schweisstreibende Angelegenheit.

Zum Klettern waren die Bedingungen aber anschliessend hervorragend und auch die Route konnte uns von den ersten Metern an begeistern. Die soliden Bohrhaken und die vernünftigen Abstände sorgten für ein unbeschwertes Klettern.

Die Orientierung ist dank der guten Platzierung der Haken ebenfalls problemlos. Kurz gesagt: ein idealer Kletterabend mit Hochgenuss.

Die Abendsonne und das damit einhergehende Licht sorgten für eine unglaubliche Stimmung. Immer wieder zückte ich den Fotoapparat...

Meine Versuche, diese unglaublichen Momente digital festzuhalten, scheiterten allerdings kläglich. Die schönsten Bilder bleiben im Kopf haften und selbst der beste Fotoapparat kann diesen Zauber nicht gebührend wiedergeben.

"Novämbersunnä" wurde von Hansueli Rhyner und Toni Fullin im Sommer 2012 erstbegangen. Die beiden fanden geschickt die besten, noch verbliebenen, jungfräulichen Felspartien neben all den anderen Routen am Läged Windgällen und konnte so ein gelungenes Werk abliefern. Besten Dank für die tolle Arbeit!

Die Route verlangt in freier Kletterei ein 6b, wäre aber an den Schlüsselstellen dank eng steckender Haken auch mit einem 6a obl. zu erschwindeln.

Der Fels ist durchwegs gut und bietet ein paar wirklich schöne Kletterzüge. Die ersten zwei, die vierte, sowie die letzten zwei Seillängen sind dabei als besonders lohnend zu erwähnen.

Gut in Erinnerung geblieben ist mir der markante Aufschwung der vierten Seillänge, der von unten wesentlich schwieriger ausschaut, als er schlussendlich zu klettern ist - den zahlreichen, genialen Schuppen sei Dank!

Für etwas Seilzug sorgt die siebte Länge, ist sie doch eher lang geraten und führt um eine paar Ecken. Für solch lohnende Klettermeter nimmt man das aber gerne in Kauf.

Es sind diese Lichtspiele, die Emotionen während dem Klettern und die unglaubliche Befriedigung nach einer gelungenen Tour, die uns immer wieder aufbrechen lässt...