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Haslital

Klettergarten im Haslital, 6a – 7a
Im Frühling zieht es uns immer wieder ins Berner Oberland. Ennet dem Brünigpass findet sich eine grosse Fülle an Klettermöglichkeiten. Den genauen Standort, geschweige denn einen detaillierten Zustiegsbeschrieb verrate ich an dieser Stelle aber nicht. Dies geschieht aus Respekt gegenüber den einheimischen Einrichtern, die mit viel Fleiss diese noch wenig frequentierten Klettergärten geschaffen haben.

Zusammen mit Beat unterwegs zu sein, verspricht stets einen lustigen, aber wohl auch anstrengenden Klettertag. Die Märzsonne wärmt uns auf angenehmste Weise, als wir auf dem schmalen Einstiegsband die Seile entwirren und den ganzen Plunder ans Gurtzeug hängen. Als Auftakt gönnen wir uns eine gemässigte Route rechts aussen in diesem Sektor, die durch ihre Steilheit aber bereits für gut durchblutete Arme und Finger sorgt.

Beharrlich arbeiten wir uns nach links weiter und geniessen die bis zu 40 m langen Linien mit griffigen Querleisten. Dazwischen ist immer wieder die eine oder andere knifflige, sprich kleingriffige Passage zu überwinden, bis der rettende Henkel wieder beruhigend in der Hand liegt. Es wird zunehmend steiler, dafür ist das Griffdargebot wieder etwas üppiger. So macht es echt Spass!

Richtig athletisch wird es im mittleren Bereich dieser Wand. An bestens geformten Henkeln und Querschlitzen turnen wir höher, bis zwei delikate Sequenzen an kleinen Seitengriffen ein wohlüberlegtes Agieren erfordern. Beat scheint nimmermüde und schickt mich immer wieder in neue Linien. Mir taugt es ebenfalls und so lasse ich mich gerne weiter antreiben.

Bei der als Abschlusstour anvisierten Linien komme ich aber ins Stocken. Der sich hier ausnahmsweise brösmelig anfühlende, fast schon schmutzige Fels, der suboptimale Sturzraum und die spürbare Müdigkeit lassen mich kläglich scheitern. So früh in der Klettersaison möchte ich eine blöde Verletzung unbedingt vermeiden. Mit dieser Blockade im Kopf macht es keinen Sinn, weiter zu klettern. Beat, der die Route bereits kennt, löst das Problem elegant und gönnt mir anschliessend eine Toprope-Begehung dieser Route.

Diesmal geht es problemlos über diese schmierige Stelle, weiter oben ist mein persönlicher Akku aber komplett leer. Mit ein paar dynamischen Zügen rette ich mich doch noch bis kurz vor den Umlenker. Dann ist die aber definitiv «Flasche leer»! Zeit für das Weizenbier am Brünigpass. Vielen Dank an Beat für den intensiven Klettertag und die stets hohe Motivation.