Glatten "Herbstwind"
Glatten "Herbstwind" 6c+, 6 SL
Bei idealen Verhältnissen sind wir zu viert (Richi, Dani, Ruedi und ich) zum Glatten hochgestiegen. Am Einstieg angelangt, war es relativ frisch, da sich die Sonne hinter der Gipfelkante versteckte. Trotzdem stieg Ruedi voll motiviert in die schwere Einstiegslänge der Route "Herbstwind" ein und zeigte mir an diesem Tag, wo es lang geht. Nach dem kraftraubenden, aber herrlich zu kletternden Einstieg folgen fünf weitere Längen Steilkletterei, die vorwiegend an kleinen Leisten und Schuppen verläuft.
Der Fels ist wunderschön strukturiert und bietet immer wieder eine Möglichkeit, weiter zu kommen. In der dritten Länge - hier kreuzt man "Yog Sothot"- geht es rechts am Dreieckdach vorbei. Für kleine Klettterer ist diese Länge ziemlich happig, da ein rettender Griff weit entfernt ist. In der fünften Länge muss man nach dem dritten Bohrhaken linkshaltend weiterklettern. Hier steckt auch ein vermutlich nachträglich gebohrter "Fixé-Haken". Die sechste und letzte Länge beginnt kleingriffig und leicht splittrig, dafür stecken die Bohrhaken näher beieinander.
"Herbstwind" (6c+,6b,6b,6b,6a+,6b+), eine absolut gelungene Kréation von Heinz Müller und Ueli Arnold, fordert vorallem in der ersten Länge. Aber auch in der restlichen Route muss man oft sehr genau hinschauen und sich überlegen, wie man nun weiterklettern will. Die Absicherung ist gut, ab und zu liegen aber doch ein paar Meter Fels zwischen den einzelnen Haken - nicht unbedingt ideales Gelände für "Obli.-Kletterer"! Das Abseilen geschieht am besten über den "Südpfeiler", was mit 60m-Seilen in drei Sequenzen erledigt ist. Nach einer kurzen Pause und einem Partnertausch, stiegen Dani und ich gleich in die benachbarte "Yog Sothot" ein, während Richi und Ruedi eine Kombination aus "Vesper" und "Chilbitanz" genossen.