1. April 2019
Cave of Panagia, 5a – 7a+
Den zweiten Tag wollten wir etwas ausserhalb von Leonidio verbringen und fuhren knapp drei Kilometer zurück in Richtung Athen. Nach der markanten Ecke mit den drei historischen Windmühlen rückt eine massive Wand ins Blickfeld, an dessen Basis mehrere Klettersektoren zu finden sind. Unser eigentliches Ziel, die „Mad Wall“ erschien uns aber wenig lohnend: Eintönige Plattenkletterei und zudem schon wieder ziemlich mit Vegetation überwuchert, konnte uns nicht richtig motivieren
So stiegen wir unter der eindrücklichen Wand weiter auf und gelangten schliesslich in den Sektor „Cave of Panagia“. Hier sah es doch schon deutlich verlockender aus. Der Wandsockel war eher geneigt und mit „Broccoli-Strukturen“ übersät, weiter oben warteten überhängende Sinter und beeindruckende Stalaktiten. Zudem war der Wandfuss gemütlich, mit schattigen Bäumen durchsetzt und wunderbar eben.
Gerne liessen wir uns an diesem bezaubernden Ort nieder und rüsteten uns für die Kletterei Die zahlreichen Linien wurden von den Gebrüdern Remy eingebohrt, aber auch der Altmeister Michel Piola hinterliess hier seine Spuren. Der erste Eindruck täuschte nicht: Die „Broccoli-Platten" waren messerscharf und hart an der „Schmerzgrenze“ zu klettern, weiter oben in den stark versinterten Regionen zeigten sich die Griffe ergonomischer, dafür wurde die Schwerkraft zum grösseren Gegner.
Absolut fantastisch waren die Piola-Routen im rechten Teil des Sektors zu klettern. Bis zu 40 m lange, leicht überhängende Ausdauerkletterei an griffigen Leisten und Löchern. So muss es sein! Der uneingeschränkte Blick aufs Meer und die angenehmen Temperaturen waren weitere Zutaten für diesen genussvollen und durchaus gelungenen Klettertag.
Auch hier waren irgendwann die Kräfte erlahmt und die Lust auf Cappuccino und Süssigkeiten gestiegen. Zeit für den Aufbruch und die Fahrt runter ans Meer, wo wir in einer gemütlichen Hafenbeiz unsere Gelüste stillen konnten.