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Teufelswand "Pissoir du diable"

Teufelswand "Pissoir du diable" 6b, 8 SL
Die unglaubliche Wettersituation diesen Herbst scheint langsam ein Ende zu nehmen. Höchste Zeit, noch eine schöne Mehrseillängen-Route zu klettern. Allerdings stecke ich im Würgegriff des Pikett-Dienstes, kann mir aber ein Zeitfenster von 13.00 bis 17.00 Uhr freimachen. Ein bisschen knapp für eine Teufelswandroute, aber mit Dani ist ein verlässlicher und schneller Kollege mit von der Partie.

Der Zustieg ins Tüfelstal via Klettersteig "Diavolo" und das dreimalige Abseilen verlaufen optimal. Schon bald kann ich loslegen und in der ersten Seillängen (6a) neben Plättli klinken auch ein paar Friends "schoppä". Dank wechselseitiger Führung ist Dani schon bald in der griffigen Verschneidung der zweiten Länge (5c) unterwegs.

Nun folgt die Schlüssellänge (6b) mit einer feinen Schuppe und einem ganz und gar nicht harmlosen Wulst. Die vierte Länge (5c) beginnt mit einem ekligen Schritt in eine Verschneidung und folgt dann herrlichen Querschlitzen zum Stand. Die fünfte (6a) und sechste Seillänge (5c) folgen schön strukturierten Felsformationen und Rissspuren.

Dann ist in der siebten Sequenz (6a+) noch einmal eine kurze, deftige Stelle an einem schrägen Dach obligatorisch zu klettern. Die letzte Länge (6a), die mittels piazzen durch eine Verschneidung gemeistert wird, verlangt noch einmal vollen Körpereinsatz - eben so richtig granitisch.

Am Wandbuch konsultiere ich ein wenig nervös die Uhr. Reicht das Zeitfenster, um ordentlich den Pikettdienst anzutreten? Erstaunt, aber auch beruhigt stellen wir fest, dass wir in 1h 30 durch die Wand gekommen sind. So reicht es am Ausstieg noch für eine gemütliche Rast, bevor wir entlang der Fixseile zur Gütsch-Strasse hochsteigen. Danke Dani und Entschuldigung für die Hetzerei!?

Die Route "Pissor du diable" ist ein wirklich gelungenes Werk und hat uns sehr gut gefallen. Sie ist sehr vernünftig abgesichert: wo ein Friend gelegt werden kann, fehlen Bohrhaken. Wo es gefährlich wird, steckt ein Silberling. Auch die Abstände zwischen den Haken sind gut gewählt, so dass doch ein zwei Stellen zwingend zu klettern sind. Gratulation den Erstbegehern Roman Dolf und Stefan Bühlmann!