Cheselenfluh
Cheselenfluh
"Technoparty", 6c+, 7 SL und "Blauer Chäfer", 6a+, 6 SL
Nach den Schächentaler Klettersessions der letzten Wochen gelüstete es uns wieder einmal ein anderes Klettergebiet. Da der Wetterbericht im Tagesverlauf Gewitter gemeldet hatte, fassten wir eine rasch erreichbare Wand ins Auge. Die Wahl fiel aufs Melchtal, genauer gesagt auf die Cheselenfluh unterhalb der Melchsee-Frutt. Die Strasse ab Stöckalp kann nur alle geraden Stunden (8.00, 10.00, 12.00 Uhr) befahren, was ein gutes Zeitmanagement erfordert.
Am Fuss der Wand entschieden wir uns als erstes für die "Technoparty". Sie folgt auf sieben Seillängen schönem, quergeschlitztem Fels, der immer wieder gute Tritte und Griffe bereithält. Die ersten zwei Langen im 5c-Bereich sind ideal zum Angewöhnen. In der dritten Seillänge ist dann eine kurze, plattige Stelle zu überwinden, die für eine freie Begehung eine 6c als Kletterniveau erfordert.
Die folgende Verschneidung ist schöner zu klettern, als es von unten den Anschein macht. In der fünften Länge heisst dann das Motto beim luftigen Quergang: ducken, ducken! Die zweitletzte Länge hält eine technische Platte bereit, bevor dann die geniale Schlusslänge noch einmal vollen Einsatz fordert. Leicht überhängend, aber überraschend griffig, geht es in direkter Linie zum Umkehrpunkt hoch. Die schwarzen Silexeinschlüsse bieten an zwei Orten eine geniale Griffmöglichkeit.
Auch wer Technomusik nicht liebt, kommt in dieser Route auf seine Kosten. Die Kletterstellen sind interessant und die Absicherung ist perfekt - was will man mehr!
Gratulation an Dani für die Führungsarbeit. Beat und ich genossen für einmal das nervenschonendere Seilende.
Knapp zurück am Einstieg, fielen schon die ersten Tropfen vom Himmel. Ein guter Grund den "Regenjoker" zu ziehen und in den Sektor Chaltbach zu wechseln. Dort bietet die Route "Blauer Chäfer" dank grosser Überhänge eine regengeschützte und genussvolle Alternative. Nach einem kurzen Zabig legten wir voll Motivation los...
Die Route folgt einer genialen Linie und sucht den einfachsten Weg mitten durch die grossen Überhänge. Schon bald hängt am Stand das Seil weit draussen in der Luft. Leider weist der "Blaue Chäfer" aber schon deutlich erkennbare Begehungsspuren auf und der eine oder andere Schlüsselgriff ist schon leicht poliert.
Nach sechs Seillängen beginnt dann erst das eigentliche Abenteuer: die luftige Abseilfahrt, die nur dank Fixseilen machbar ist! Manch einer, der sich normalerweise beim Abseilen nicht mittels Prusikschlinge sichert, greift hier gerne wieder zu diesem Hilfsmittel.
Vielen Dank an Dani und Beat. Es war wieder einmal sehr lustig...