Isleten
Klettergarten Isleten, 5c - 8a
Direkt beim grossen Parkplatz der Isleten bietet ein markanter Fels Klettermöglichkeiten für eher kühlere Tage oder für ein kurzes Abendtraining. Der Fels ist gewöhnungsbedürftig und die leichteren Routen weisen schon deutliche Begehungsspuren auf. Hier wurde mit "Karima" auch der erste Achter (7a) im Kanton Uri aus der Taufe gehoben. Die steile und athletische Kletterei verlangt eine sehr saubere Technik. Ein Abwurf auf den schmalen und wenig Grip aufweisenden Leisten kann jederzeit erfolgen.
Entdeckt hatte man das Gebiet schon früh. In der Folge wurden auch die logischen Linien durch einheimische Spezialisten engerichtet. Nach und nach kamen immer schwerere Routen dazu, was eine zeitlang auch für regen Betrieb in diesem Winkel des Urnerlands sorgte. Vor ein paar Jahren erfolgte eine perfekte Sanierung durch Jürgen "Spiri" Bissig, der auch die alten, klassischen Linien wieder auf Vordermann brachte und damit neue Impulse für das Gebiet setzte.
Besonders im Frühling klettern die Urner wieder gerne und oft an dieser Wand. Der kurze Zustieg von 5 Metern, die Nähe zum See und das benachbarte Restaurant sind weitere Pluspunkte, die für Isleten sprechen. Etwas hart ist dagegen die Bewertung der einzelnen Routen, aber das ist wohl Gewöhnungssache. Wer als solider 7a-Kletterer in der "Karima" etwas Mühe bekundet, sollte den Kletterplunder nicht sofort an den berühmten Nagel hängen. Das iehört einfach zu Isleten!
Unsere Trainingsgemeinschaft streikte an diesem Abend mehrheitlich. Glücklicherweise war aber Styne zu motivieren, etwas für die Kletterfitness zu leisten. Wir nahmen es gemütlich und widmeten uns den klassichen Linien, die heute frei geklettert werden können und damit nicht ohne Anspruch sind. Besonders der "Rote Riss" (6a+), eine 35 m lange Reise durch einen gewaltigen Schlitz, verlangt ein wachsames Auge. Der Griff zum Magnesia hilft etwas über die schmierigen Stellen im ersten Abschnitt. Weiter oben wird der Fels besser, verlangt aber noch etwas Resistenz.
Viel zu schnell setzte die Dämmerung ein und nötigte uns zum Abbruch des Trainings. Das verdiente Bier im "Seegarten" konnte aber auch bei völliger Finsternis genussvoll getrunken werden. Vielen Dank an Styne für diesen zwar kurzen, aber spannenden Kletterabend.