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Royal Arches Area

Royal Arches Area, Yosemite Valley
"Royal Arches" 5.10b, 16 SL

Der "königliche Felsbogen", oder das "Auge", wie ihn die Indianer nannten, fasziniert jeden Betrachter mit seiner eigenwilligen Architektur. Gewaltige Felsdächer begrenzen eine glatte Platte und manch einer fragt sich, wie das ganze wohl entstanden ist. Ist es ein Werk des Gletschers oder fand hier einst ein gewaltiger Bergsturz statt?

Interessanterweise liegen am Einstieg zwar ein paar grosse Blöcke, aber nie in der Menge, die auf ein solches Felssturzereignis hinweisen würde. Wahrscheinlich spielen beide Faktoren eine Rolle. Was soll's! Heute ist das Royal Arches Area ein grosser und imposanter Spielplatz für uns Kletterer.

Der Einstieg liegt relativ lang im Schatten, trotzdem trieb uns der eklige Kamin zu Beginn der Route gleich den Schweiss aus den Poren. Mit 5.6 bewertet, war er dank seiner runden und spiegelglatten Struktur, die einzig wirklich schwierige Stelle in der gesamten Route. Wie klettert man wohl 5.11er-Kamine? Das Hundsgemeine an diesen "herrlichen" Passagen: man kann sie nicht absichern!

Nach dem Kamin folgten vier gemässigte Seillängen, die immer wieder von Gehpassagen unterbrochen sind. Dann aber, am Fuss der eigentlichen Wand, begann die lohnende und sehr vielseitig Kletterei durch den riesigen Plattenschuss. An kurzen Fingerrissen und schönen Hangelschuppen erreichten wir rasch Höhe. In der 9. Seillänge stiessen wir dann auf ein völlig entkräftetes Koreaner-Girl, welches nach zahlreichen, erfolglosen Versuchen den dort angesiedelten Pendelquergang doch noch schaffte und endlich zu ihrem Freund am nächsten Stand gelangte.

Etwas eigenartig war ja diese Stelle schon, musste doch ein völlig glatter Plattenstreifen gequert werden. Bei uns zu Hause hätte man wohl einen Bohrhaken gesetzt und wär so bei einem Freikletterversuch auch gut gesichert gewesen. Die Amis setzten lieber 10m oberhalb zwei Bohrhaken und knüpften daran ein altes Seil, an dem sich nun das Klettervolk über die glatten Stelle schwingen konnte.

Das Koreaner-Pärchen schien auch in der folgenden Seillänge am Limit zu klettern. Nach längerer, geduldiger Warterei entschlossen wir uns schliesslich, sie zu überholen, was dank einem Runout von Dani auch elegant gelang. Nun war der Weg frei für die restlichen 7 Seillängen. Schon bald erreichten wir den Beginn der Abseilpiste, über die es rasch und gelenkschonend zurück zum Einstieg ging.