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Mettener Butzli

Mettener Butzli
„Z’Schlänggä Unghyr“ 6b, 4 SL
„Z’Ziger Mandli“ 6c, 4 SL
„Butzliläll“ 6b, 4 SL
An diesem sonnigen Samstag im April fuhren wir auf Gut Glück über die Alpstrasse hoch zum Mettener Butzli. Wie vermutet, war zwei Haarnadelkehren vor dem anvisierten Ziel das Ende der Fahrt gekommen. Der Altschnee versperrte den Weg und zwang uns zum Umstieg auf die Bergschuhe.

Im flachen Kessel des Butzlis lag eine durchgehende Schneedecke, die Einstiege am Berglichopf und im Butzli Sektor West waren jedoch aper und furztrocken. Das machte doch schon mal richtig Freude! Begleitet wurde ich von Stine, mit der ich im Winter viele Trainings-Klettermeter unter Kunstlicht und an Plastikgriffen geniessen durfte. Nun wollten wir aber echten Kalkfels unter den Fingern spüren und wärmende Sonnenstrahlen tanken.

Schon bald starteten wir in die schattige Einstiegslänge vom „Schänggä Unghyr“, die mit guter Absicherung und griffiger Kletterei daherkommt. Der weitere Weg über die luftige Dachlippe versetzte Stine ins Staunen und zauberte ein herzhaftes Lächeln in ihr Gesicht. In bestem Korallenkalk gings weiter über steile Aufschwünge bis zum Wandbuch am Ende der Route. Während der luftigen Abseilsequenz über das grosse Dach konnte ich von Stine ein faszinierendes Bild schiessen. Es schien fast so, als würde sie direkt auf dem Halo-Ring der Sonne tanzen!

Nach kurzer Zninipause packten wir unseren Plunder und stiegen hoch zum Einstieg vom „Ziger Mandli“. Dank der bereits absolvierten Einklettertour gelang die kräftige Einstiegslänge sehr zufriedenstellend, obwohl ein Griffausbruch fast zu einem Abflug geführt hatte. In steiler Kletterei folgten wir der Linie und genossen die teils athletischen, teils schleichenden Kletterzüge in perfektem Kalk. Schon bald war wieder der höchste Punkt der Route erreicht und die luftige Fahrt entlang der Zwillingsseile konnte beginnen. Die perfekt eingerichteten Abseilstände erlauben ein rasches Erreichen des Bodens.

Zu guter Letzt musste nun der „Butzliläll“ dranglauben. Auch hier steigt man über herrliche Felsstrukturen immer höher und kann dank optimaler Absicherung herzhaft losklettern. Die dritte Seillänge verlangt nochmals Spürsinn und Übersicht, bietet aber immer wieder eine unerwartete Griffmöglichkeit. Glücklich und zufrieden seilten wir uns ein drittes Mal über die luftigen Überhange ab und genossen am Einstieg die selbstgebackenen Riegel und eine Prise Schnupftabak. Super gemacht, Stine! Herzlichen Dank und hoffentlich auf ein weiters Mal!