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Juval im Vinschgau

Juval im Vinschgau
Am Eingang zum Schnalstal, wo auch der legendäre "Ötzi" gefunden wurde, liegt ein sehr lohnender und perfekt gelegener Klettergarten. Parkieren sollte man an stark frequentierten Tagen nicht beim viel besuchten Bauernladen, der auch als Ausgangspunkt zum Schloss Juval dient, sondern ca. 100 m talauswärts bei einem grossen Kiesparkplatz. In wenigen Minuten erreicht man entlang dem Flussufer den versteckten Kletterspot. Dank der Nähe zum erfrischenden Bach kann man es hier auch an etwas wärmeren Tagen aushalten. Zudem verschwindet ab Mittag die Sonne hinter der Felskante und sorgt so für angenehmen Schatten in den annähernd 80 Routen.

Der Fels entpuppt sich als griffiger Granit mit zahlreichen, feinen Leisten. Leider weisen auch hier ein paar Routen schon Abnützungserscheinungen auf, allerdings wird der Grip bei kälteren Temperaturen wohl deutlich besser sein. Neben lohnenden Linien im Genussbereich bis 6b hat es auch ein paar knallharte Route bis 8b. Herrliche Risse, lange Verschneidungen, kraftraubende Überhänge, aber auch diffizile Wandkletterei stehen im Angebot. Der Wandfuss ist schön eben und der klare Bergbach schluckt alle Geräusche der nahen Strasse, die zudem auch ausser Sichtweite liegt - ein perfekter Ort für einen Klettertag!

Durch das langgestreckte Massiv mit seinen zahlreichen Nischen und Vertiefungen ist auch bei erhöhtem Andrang eine gewisse Intimsphäre gewährleistet. Bei unserem Besuch waren noch etwa 5 andere Seilschaften am Werk, die war aber fast nie zu Gesicht bekamen. Die Routen sind bis zu 40 Meter lang, weisen mitunter auch zwei Seillängen auf, die aber gut zusammengehängt werden können.

So kletterten wir vergnügt, bis die Fingerkuppen langsam wund wurden. Eine kurze Schnupfpause am Bach und der unterhalsame Schwatz mit drei einheimischen Kletterern sorgte aber immer wieder für einen Motivationsschub und ein erneutes Angreifen. Dann aber, nach vielen lohnenden Kletterlinien, war das Pulver verschossen. Ein Besuch im nahen Bauernladen bei Bier und Fleischplättli sorgte schliesslich für den perfekten Abschluss dieser Klettersession.